Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Mädchenbeschneidung ruft UNICEF zu verstärkter Aufklärung auf, um diese jahrhundertealte Tradition zu überwinden. Seit einigen Jahren ist ein Bewusstseinswandel auszumachen, den es zu nutzen und zu unterstützen gilt.
Auch wenn die Mädchenbeschneidung in den meisten Ländern verboten ist, sind weltweit mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Die Überwindung der Praxis ist anspruchsvoll. Teilweise jahrhundertealte Traditionen und soziale Normen sind zu verstehen und zu hinterfragen. Es gilt die Betroffenen über gesundheitliche Konsequenzen der Beschneidung zu informieren, zu sensibilisieren, Präventionsarbeit zu leisten und beschnittene Mädchen und Frauen medizinisch und psychologisch zu betreuen.
Messbare Resultate zeigen die Wirksamkeit des eingeschlagenen Wegs. Zuversichtlich stimmt, dass gerade in Staaten mit besonders grosser Verbreitung schrittweise Wahrnehmungsveränderungen auszumachen sind – beispielsweise in Guinea. Das Land verzeichnet mit 97 Prozent beschnittenen Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren die weltweit zweithöchste Rate hinter Somalia. Umso ermutigender ist eine aktuelle Social-Media-Umfrage von UNICEF mit knapp 4000 Teilnehmenden: 63 Prozent von ihnen sprachen sich gegen die Beschneidung von Mädchen aus.
UNICEF Schweiz unterstützt seit 1999 in 14 Ländern Projekte zur Überwindung der weiblichen Genitalverstümmelung. Aktuell sind dies Projekte in Guinea, Kenia, Tansania, der Elfenbeinküste, im Sudan, in Indonesien und in der Schweiz.