Anlässlich des Weltwassertags, dem 22.3., fordert UNICEF, bis zum Jahr 2030 das Recht jedes Menschen auf sauberes Trinkwasser umzusetzen. Denn trotz enormer Fortschritte, haben weltweit 748 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,5 Milliarden haben keine Toilette für ihr tägliches Geschäft. Die gesundheitlichen Folgen sind insbesondere für Kleinkinder verheerend: Jeden Tag sterben fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen.
Ende dieses Jahres laufen die „Milleniums-Entwicklungsziele“ aus. Mit ihnen hatten sich die Vereinten Nationen unter anderem vorgenommen, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser von 1990 bis 2015 zu halbieren. Dieses Ziel wurde fünf Jahre vor Ablauf der Frist erreicht, 2,3 Milliarden Menschen haben seit 1990 Zugang erhalten. Nur in drei Ländern – der Demokratischen Republik Kongo, Mosambik und Papua Neuguinea – hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch immer kein sauberes Trinkwasser.
Die guten Durchschnittswerte verdecken jedoch grosse Unterschiede: Vor allem die ärmsten Familien, die in ländlichen Regionen im südlichen Afrika oder Asien leben, bleiben vom Fortschritt bisher ausgeschlossen.
UNICEF schätzt, dass allein in Afrika die Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, jedes Jahr 40 Milliarden Stunden mit Wasserholen beschäftigt sind. Zeit, die insbesondere den Mädchen fehlt, um die Schule zu besuchen.
UNICEF fordert deshalb, dass bis 2030 alle Menschen in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben sollen. Auch Schulen und Krankenhäuser sollen einen Mindeststandard von Wasser, Latrinen und Hygieneregeln haben, um Krankheiten vorzubeugen. Das soll auch verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen, die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet werden, festgelegt werden.
Auch dank besserem Zugang zu Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene konnte die Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten halbiert werden. Die Zahl der Kleinkinder, die an Durchfallerkrankungen sterben, ist seit 2000 um 54 Prozent gesunken. Dennoch gehören Durchfallerkrankungen neben Lungenentzündungen weiterhin zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren weltweit.
UNICEF setzt in mehr als 100 Ländern Programme für sauberes Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH) um.